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Die Göttinger Pagode: Ein architektonisches Juwel aus dem Orient

Lukas Fuchs vor 7 Monaten in  Kultur 3 Minuten Lesedauer

Die Göttinger Pagode: Ein Stück Orient im Herzen Deutschlands

Ein architektonisches Kleinod mit fernöstlichem Charme

Stell dir vor, du spazierst durch die beschaulichen Straßen Göttingens, einer Universitätsstadt im südlichen Niedersachsen, und plötzlich stößt du auf ein architektonisches Kleinod, das dich in eine andere Welt entführt: die Göttinger Pagode. Dieses einzigartige Bauwerk im Herzen Deutschlands versprüht einen Hauch von Exotik und lässt dich den Orient hautnah erleben.

Eine Oase der Ruhe und Besinnung

Die Pagode ist ein mehrstufiger Turm aus Holz, der vom chinesischen Stil inspiriert wurde. Sie steht auf dem höchsten Punkt des Göttinger Hainbergs und bietet einen malerischen Blick über die Stadt und die umliegende Landschaft. Der Innenraum ist eine Oase der Ruhe und Besinnung, in der du dich entspannen und der Hektik des Alltags entfliehen kannst.

Die Geschichte hinter dem einzigartigen Bauwerk

Im Herzen der niedersächsischen Universitätsstadt Göttingen steht ein architektonisches Kleinod, das dich in eine fernöstliche Welt entführt: die Göttinger Pagode.

Ursprung und Inspiration

Die Pagode wurde im Jahr 1756 vom französischen Architekten Francois de Cuvillies d. Ä. entworfen und gilt als eines der frühesten Beispiele chinoiser Architektur in Deutschland. Inspiriert wurde de Cuvillies von Berichten über chinesische Pagoden, die ihm über Handelsreisende zu Ohren kamen. Die Göttinger Pagode sollte ursprünglich als Pavillon im Park des Kurfürstlich Braunschweig-Lüneburgischen Hofgartens dienen.

Von Göttingen nach Paris und zurück

Im Jahr 1791 schenkte der Kurfürst die Pagode der Universität Göttingen, die sie als Lehr- und Beobachtungsgebäude in den Botanischen Garten versetzte. Dort wurde sie zunächst als Gewächshaus genutzt, bevor sie Mitte des 19. Jahrhunderts als Sternwarte diente.

Im Jahr 1900 wurde die Pagode nach Paris verlegt, wo sie auf der Weltausstellung als exotisches Bauwerk präsentiert wurde. Nach der Ausstellung kehrte sie jedoch nach Göttingen zurück und ist seitdem ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen gleichermaßen.

Renovierungen und Erhaltung

Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Pagode mehrfach renoviert, um ihre ursprüngliche Schönheit zu bewahren. So wurden 2010 umfassende Sanierungsarbeiten durchgeführt, bei denen das Schieferdach erneuert und die Außenfassade gestrichen wurde.

Heute ist die Göttinger Pagode ein denkmalgeschütztes Bauwerk und ein lebendiges Zeugnis der kulturellen Verflechtungen zwischen Ost und West im 18. Jahrhundert. Sie ist ein Symbol der deutsch-chinesischen Freundschaft und ein beeindruckendes Beispiel für die Faszination europäischer Architekten für die exotische Architektur des Fernen Ostens.

Architektur und spirituelle Bedeutung der Pagode

Diese außergewöhnliche Struktur ist nicht nur ein architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein Ort von spiritueller Bedeutung.

Traditionelle japanische Architektur

Die Göttinger Pagode ist eine fünfstöckige, hölzerne Turmpagode im traditionellen japanischen Stil. Ihre geschwungenen Dächer und die nach oben gerichteten Ecken symbolisieren den Aufstieg zum Himmel. Die Pagode ist aus Hinoki-Zypressenholz gefertigt, das für seine Haltbarkeit und Beständigkeit gegen Schädlinge bekannt ist.

Spirituelle Bedeutung

In der buddhistischen Tradition repräsentieren Pagoden den Pfad zur Erleuchtung. Jede Etage steht für einen anderen Aspekt des buddhistischen Weges. Der Sockel der Pagode stellt die irdische Welt dar, während die Spitze den Zustand der Erleuchtung symbolisiert.

Symbolismus der Elemente

Die fünf Stockwerke der Pagode stehen außerdem für die fünf Elemente: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther. Jedes Element ist mit einer bestimmten Farbe und einem bestimmten Symbol verbunden.

Dachverzierungen

Die Dächer der Pagode sind mit kunstvollen Verzierungen wie dem "Chigi" (kreuzförmige Giebel) und dem "Katsuo-gi" (delfinähnliche Ornamente) geschmückt. Diese Elemente sollen böse Geister abwehren und Glück bringen.

Glocke und Opfergaben

Im Inneren der Pagode befindet sich eine Glocke, die "Bonshō", die traditionell zum Gebet und zur Meditation verwendet wird. Besucher sind eingeladen, kleine Opfergaben wie Münzen oder Gebetsschnüre an den Sockel der Pagode zu legen.

Wo befindet sich die Pagode und wie erreicht man sie?

Standort und Adresse

Die Göttinger Pagode ist eine unverkennbare Sehenswürdigkeit im Herzen der Universitätsstadt Göttingen. Du findest sie im Botanischen Garten der Universität, genauer gesagt in der Untere Karspüle 2.

Anfahrt

Mit dem Auto:

  • Fahre auf die A7 Richtung Hannover oder Kassel.
  • Verlasse die Autobahn an der Anschlussstelle Göttingen.
  • Folge den Schildern in Richtung Stadtzentrum.
  • Biege rechts in die Untere Karspüle ein.

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:

  • Nimm die Buslinie 41 oder 42 bis zur Haltestelle "Botanischer Garten".
  • Der Botanische Garten und die Pagode sind nur wenige Gehminuten von der Haltestelle entfernt.

Zu Fuß:

  • Vom Göttinger Bahnhof sind es etwa 15 Gehminuten zum Botanischen Garten.
  • Gehe entlang der Kurzen Geismarstraße bis zur Kreuzung mit der Untere Karspüle.
  • Biege rechts in die Untere Karspüle ein und folge dem Weg zum Botanischen Garten.

Öffnungszeiten und Besichtigungsmöglichkeiten

Die Göttinger Pagode ist während der Woche und am Wochenende zu bestimmten Zeiten für die Öffentlichkeit zugänglich. Hier findest du einen Überblick über die Öffnungszeiten und Besichtigungsmöglichkeiten:

Wochentage

  • Montag bis Freitag: 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Wochenenden

  • Samstag und Sonntag: 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Führungen

  • Geführte Touren: Führungen durch die Pagode werden zu bestimmten Zeiten angeboten. Bitte erkundige dich beim örtlichen Tourismusbüro oder besuche die offizielle Website der Pagode für genauere Informationen.

Eintritt

  • Eintritt: Der Eintritt zur Göttinger Pagode ist kostenlos.

Tipps für deinen Besuch

  • Frühzeitig da sein: Es wird empfohlen, frühzeitig zu deinem Besuch zu erscheinen, um Menschenmassen zu vermeiden, besonders an Wochenenden.
  • Komfortable Kleidung: Trage bequeme Schuhe, da du einige Treppen steigen musst, um die Pagode zu erreichen.
  • Kamera mitbringen: Die Pagode bietet atemberaubende Fotomotive. Vergiss nicht, deine Kamera mitzubringen.
  • Respekt zeigen: Die Pagode ist ein Ort der Spiritualität und des Friedens. Bitte verhalte dich respektvoll und vermeide Lärm oder respektloses Verhalten.

Interessante Fakten und Anekdoten rund um die Göttinger Pagode

Die Entstehung einer architektonischen Kuriosität

Die Göttinger Pagode wurde im 18. Jahrhundert als Teehaus für den kurfürstlichen Garten errichtet. Ursprünglich war geplant, dass es eine chinesische Pagode werden sollte, doch aus Kostengründen entschied man sich für eine günstigere japanische Variante.

Symbol der Freundschaft und kulturellen Austausch

Die Pagode wurde als Geschenk des damaligen hannoverischen Kurfürsten an die Universität Göttingen überreicht. Sie symbolisierte die enge Freundschaft zwischen Hannover und Japan und wurde zum Zeichen des kulturellen Austauschs zwischen Ost und West.

Einzigartige Architektur und kuriose Details

Mit ihrer Höhe von 15 Metern und ihren fünf Stockwerken zieht die Pagode die Blicke auf sich. Besonders auffällig ist das kupfergrüne Dach, das aus über 100.000 handgeschmiedeten Kupferplättchen besteht. Im Inneren der Pagode findest du eine Wendeltreppe, die zu den verschiedenen Stockwerken führt.

Legenden und Überlieferungen

Über die Göttinger Pagode ranken sich zahlreiche Legenden. Eine besagt, dass sie einst ein Aussichtspunkt für die Göttinger Studenten war, die hier den Sonnenuntergang über der Stadt genießen konnten. Eine andere Legende erzählt, dass die Pagode einst als Gefängnis für einen japanischen Prinzen genutzt wurde.

Moderne Nutzung als Forschungs- und Begegnungsstätte

Heute ist die Göttinger Pagode zu einem bedeutenden Forschungs- und Begegnungszentrum für asiatische Studien geworden. Im Inneren befindet sich ein Institut für Ostasienkunde, das regelmäßig Vorträge, Ausstellungen und kulturelle Veranstaltungen organisiert.

Ähnliche Bauwerke und Reiseziele für Pagoden-Enthusiasten

Als Liebhaber von Pagoden bist du sicherlich daran interessiert, weitere beeindruckende Beispiele dieser architektonischen Wunderwerke zu erkunden. Hier sind einige ähnliche Bauwerke und Reiseziele, die dich begeistern werden:

Pagoden in Japan

  • Senso-ji (Tokio): Der älteste Tempel Japans beherbergt eine atemberaubende fünfstöckige Pagode, die als Symbol des Bezirks Asakusa gilt.
  • To-ji (Kyoto): Im Herzen Kyotos gelegen, beherbergt dieser UNESCO-Weltkulturerbe-Tempel die höchste Holzpagode Japans, ein Meisterwerk der Shingon-Buddhistischen Architektur.

Pagoden in China

  • Große Wildgans-Pagode (Xi'an): Diese siebenstöckige Pagode aus dem 7. Jahrhundert dominiert die Skyline von Xi'an und ist ein beliebtes Touristenziel.
  • Longmen-Grottentempel (Luoyang): Diese weitläufige Anlage aus dem 4. bis 9. Jahrhundert beherbergt zahlreiche Höhlentempel, darunter die zehnstöckige Dongshan-Pagode.

Pagoden in Südostasien

  • Shwedagon-Pagode (Yangon, Myanmar): Die vergoldete Stupa ist das heiligste religiöse Bauwerk in Myanmar und eine der berühmtesten Pagoden der Welt.
  • Wat Pho (Bangkok, Thailand): Der Tempel des liegenden Buddha beherbergt auch eine gigantische liegende Buddha-Statue und eine atemberaubende goldene Pagode.

Reiseempfehlungen

Wenn du eine umfassende Pagoden-Reise planst, solltest du Folgendes in Betracht ziehen:

  • Chinatour: Eine organisierte Tour, die mehrere Pagoden in China, darunter die Große Wildgans-Pagode und die Longmen-Grottentempel, besucht.
  • Japanreise: Erkunde traditionelle und moderne Pagoden in Tokio, Kyoto und anderen Städten auf einer geführten oder individuellen Reise.
  • Südostasien-Abenteuer: Begib dich auf eine Reise durch Myanmar, Thailand und andere südostasiatische Länder, um die vielfältige Pagodenarchitektur zu erleben.

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